William Silva „Kiefern am Golf“ (Öl auf Leinwand, The Johnson Collection)
William Silva „Kiefern am Golf“ (Öl auf Leinwand, The Johnson Collection)


Berlin – Dem Impressionismus und Postimpressionismus zugerechnet wird die Kunst des US-Amerikaners William Posey Silva. Dabei hatte er einen recht eigenen, feinfühligen Stil. Insbesondere seine an fernöstliche Grafik erinnernden Darstellungen von Bäumen haben Wiedererkennungswert. Hier nun eine kurze Vorstellung seines Lebens und Schaffens.

 

Treue Leser dieser Seite haben mitbekommen, daß die US-amerikanischen Impressionisten bei uns eine große Aufmerksamkeit erfahren. Dies hat damit zu tun, daß es unter ihnen sehr viele fähige Maler gab, die im deutschsprachigen Raum jedoch, bis auf wenige Ausnahmen, nur Spezialisten bekannt sind und deren Werk wir gerne mehr Bekanntheit wünschen. Der heutige Beitrag wird also nicht der letzte zum Thema sein ...

 

Doch zum Eigentlichen: William Posey Silva, oft auch nur als William Silva angeführt, wurde 1859 in Savannah, Georgia, geboren. Den Familiennamen hatte er seinem portugiesischen Großvater zu verdanken. Zunächst studierte er Ingenieurswesen, 1887 übernahm er die väterliche Porzellanfabrik und führte diese mit Erfolg, bis er sie rund 20 Jahre später verkaufte.

 

Schon in den Jahren 1900 bis 1905 hatte er in Ipswich, Massachusetts, Sommerkurse bei dem Landschaftsmaler Arthur Wesley Dow belegt, bis er 1907, bereits 48 Jahre alt, auf Anraten seiner Frau beschloß, sich ganz der Malerei zu widmen, wofür er zunächst nach Paris ging und sich an der Académie Julian einschrieb. Seine Lehrer dort waren Jean-Paul Laurens und Henri Royer.

 

Zusätzliche Kurse belegte er bei seinem in Frankreich ansässigen Landsmann Chauncey Foster Ryder, und Studienreisen führten ihn auch nach Spanien und Venedig. Ein besonderer Erfolg war es, als der Pariser Herbstsalon 1908 drei seiner Arbeiten annahm, seine erste Einzelausstellung hatte er 1909 in der Pariser Galerie Georges Petit.

 

1910 ging es zurück in die USA, und er hatte gleich drei Ateliers, die er im Wechsel der Jahreszeiten nutzte. Außerdem reiste er ausgiebig, vor allem in die Südstaaten. Bald erwarb er sich seinen Ruf als Maler „ätherischer Gartenlandschaften“, wobei er einen außerordentlich poetischen Stil des (Post-)Impressionismus pflegte, welcher mit seinen fragilen Formen und leichten Farben an chinesische Tuschezeichnungen und den Symbolismus und Jugendstil etwa der Nabis erinnerte. Die Abbildung der Wirklichkeit selbst führte ins Fantastische; stellvertretend dafür sei seine Serie der „Traumgärten“ genannt.

 

1911 erstand Silva ein Grundstück in Carmel-by-the-Sea, Kalifornien, wo er sein Sommeratelier einrichtete und eine Galerie eröffnete. Kalifornien blieb sein Lebensmittelpunkt, wo er sich in zahlreichen Kunstvereinen engagierte und eine rege Ausstellungstätigkeit entfaltete. Sein Engagement blieb allerdings nicht auf Kalifornien beschränkt; nicht nur in anderen US-Bundesstaaten, sondern auch Paris waren seine Werke zu sehen.

 

Silva starb 1948 in Carmel. Ein Teil seiner Gemälde wurde verkauft, ein anderer blieb in Familienbesitz. Unter den Museen, die seine Werke ausstellen, sind unter anderem das Houston Museum (Texas), die Johnson Collection, das New Orleans Museum of Art und die Luxemburg-Galerie (Frankreich). Weitere Beispiele für die einzigartige Kunst Silvas finden Sie in den Verweisen. 

Verweise:

https://thejohnsoncollection.org/william-silva/

http://www.artnet.de/künstler/william-posey-silva/

https://www.askart.com/artist/William_Posey_Silva/6894/William_Posey_Silva.aspx

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