Deborah Ruggieri „Laguna“ (Acryl / Mischtechnik, 2023, 80 cm x 140 cm)
Deborah Ruggieri „Laguna“ (Acryl / Mischtechnik, 2023, 80 cm x 140 cm)


Berlin – Die Galerie Seelenkuss in Berlin-Pankow hatten wir unseren Lesern bislang noch nicht vorgestellt, doch mit der aktuellen Ausstellung von Deborah Ruggieri soll sich das ändern. Unter „Grande Bellezza – La Fenice“ („Große Schönheit – Der Phönix“) sind noch bis zum 28. September 2024 eine Reihe farbstarker abstrakter Arbeiten mit italienischen Bezügen zu sehen.

 

Ruggieris Vater war ein italienischer Einwanderer und Spitzenkoch, dessen Lokal sich selbst durch den häufigen Besuch bekannter Künstler allmählich zur Galerie entwickelte, und sie selbst entdeckte die Liebe zur Kunst bereits in frühen Jahren. Im Studium verfolgte sie dann zwei Wege parallel, studierte Kunstgeschichte, doch auch Politik- und Kulturwissenschaften, und auch heute ist sie einerseits Malerin, andererseits als Trainerin, Moderatorin und Coach in der Geschäftswelt unterwegs.

 

Ihre Netzseite nennt sich divaphoenixart.com; die Künstlerin selbst kommentiert die Wortverbindung wie folgt: „Eine Diva erfindet sich immer wieder neu – ein Phönix transformiert sich ein Leben lang. Die Kunst ist die Alchemie, die beides verbindet.“

 

Die Galerie Seelenkuss, geleitet von Oliver Heubeck, selbst seit 30 Jahren Maler, dessen Repertoire sich von Stadtansichten bis zu abstrakten Arbeiten erstreckt, nimmt gerne Künstler auf, welche „mit ihrer Seele farbenfrohe Bilder malen“ (Heubeck), sie zeigt nun diesem Anspruch entsprechend neuere Gemälde Ruggieris, entstanden in den Jahren 2023 bis 2024. Hintergrund ist ein längerer Aufenthalt in dem von ihr bewunderten Venedig; die Bilder sollen nicht zuletzt die Farben Italiens einfangen.

 

Bei einigen Arbeiten ist das Ergebnis dann auch gar nicht so sehr vom Gegenstand gelöst, „Lagune“ etwa zeigt eben nicht nur die Farben, die man mit einer solchen verbindet, sondern auch Strukturen, welche an Wasserpools auf Kalkstein erinnern. „Portal“ wiederum läßt aus der Nähe wenig Gestalt erkennen, aus der Ferne wird es zu einem Höhleneingang. „Frutti di Mare“ zeigt weniger die Form, doch die Farbe gekochter Langusten auf tiefblauem Untergrund.

 

Farblich gibt es starke Kontraste und bunte ebenso wie mehr oder minder monochrome Bilder. „Hidden World“ erinnert an die Oberfläche geschliffener Produkte des Erdreichs, an Malachit und Lapislazuli. „Alchemy“ spielt mit interessanten Lichteffekten, als gäbe es eine bildinterne Lichtquelle, wobei sich Gelb und Violett gegenseitig vielfältig durchdringen.

 

Die oft in Öl-Acryl-Mischung gemalten Bilder haben meist eine Leinwand, einige auch Papier als Untergrund; von den unbetitelten Arbeiten auf Papier erinnern manche vielleicht an Klee oder Kandinsky. Ansonsten gibt es eine große technische Variabilität, vom Auftrag mit dem Pinsel oder der Tube über Zerfließen, Frottage- und Tropftechnik scheint alles dabei zu sein.

 

Insgesamt eine sehenswerte Ausstellungen im Bereich mehr oder minder abstrakter Malerei, welche die Galerie Seelenkuss hier auf die Beine gestellt hat. Diese befindet sich in der Wollankstr. 135 in 13187 Berlin, gleich neben dem Rathaus Pankow. Geöffnet hat sie von Dienstag bis Freitag von 15 bis 19 sowie am Sonnabend von 11 bis 16 Uhr.


 

Verweise:

https://oliverheubeck.de/galerie/

https://www.divaphoenixart.com/

https://www.instagram.com/divaphoenixartist/


https://www.instagram.com/galerie_seelenkuss/

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