Berlin – Surrealismus des ukrainischen Künstler-Ehepaares Sergey Ushanov und Svetlana Ushanova gibt es bis zum 30. Mai 2023 in der Galerie Ars Pro Dono. Ergänzt wird die „Ein Disput über das ewige“ betitelte Ausstellung durch Werke dreier weiterer Künstler aus den Beständen der Galerie. Wir haben uns einen Einblick verschafft ...
Die Ushanovs sind während des Krieges in der Ukraine aus Odessa nach Berlin gekommen. Sergey war lange Lehrer seiner Gattin. Das hat dazu geführt, daß die beiden einen sehr ähnlichen Stil entwickelt haben, welcher durchaus Bezüge zu Salvador Dalí aufweist, sowohl was die Farbwahl als auch die genaue, bisweilen hyperrealistische Technik samt an barocke Meister erinnernder Lichteffekte angeht.
Dabei arbeiten die beiden an einem gemeinsamen Konzept, worin es um die Rolle des Schicksals im Leben des Menschen geht, um die Zeit, deren Formen und Wirkungsweise. Bei Svetlana Ushanova wird zudem der spezifisch weiblichen Intuition eine große Bedeutung zugeschrieben. Die insgesamt elf Bilder sind reich an Anspielungen sowohl allgemeiner als auch persönlicher Art.
Im weiteren Sinne dem Surrealismus zuzurechnen lassen sich auch die acht Gemälde Sergej Merenkows aus dem fernsten Osten. Merenkow ist sicher einer der bemerkenswertesten Künstler der Galerie. Sein Stil ist in der Tat einzigartig; hat man ihn einmal gesehen, wird man ihn immer wieder erkennen.
Die Themen der Bilder verbinden auf sehr humorvolle Weise Mythologie und Alltag, wobei die Figuren einerseits durchaus karikaturenhaft gezeichnet sind, gleichzeitig aber das Malerische, der Umgang mit der Farbe auf eine sowohl eigenständige als auch meisterhafte Weise ausgeführt wird, daß der Karikaturen-Charakter durch diese Leistung wieder begrenzt wird. Bestimmt nicht jedermanns Sache, und doch etwas, was man gesehen haben sollte.
Ein alter Bekannter ist auch der Ukrainer Leonid Bagriy, dieser ist mit sieben Gemälden im Programm. Sein Ansatz von Figurenmalerei ist durchaus eigen, Expressionismus, der Bezüge zu Amedeo Modigliani vermuten läßt, auch ein wenig an die expressive Strömung innerhalb der „Leipziger Schule“ erinnert.
Letzter im Bunde ist Vadim Palamarciuc aus Moldawien. Mit nur drei Bildern vertreten, verdient er durchaus Beachtung. Sein Stil ist eine eigene Mischung aus altmeisterlicher Inspiration, expressivem Gestus, Symbolismus und folkloristischen Bezügen. Insbesondere auf sein „Raub der Europa“ sei hingewiesen.
So darf also der geneigte Kunstfreund durchaus einmal den Blick in die Räumlichkeiten der Galerie Ars Pro Dono richten. Diese befindet sich in der Prenzlauer Allee 191 in 10405 Berlin und hat von Montag bis Freitag von 14 bis 19 und am Sonnabend von 11 bis 16 Uhr geöffnet.
Verweise:
https://www.arsprodono.de/?cat=c145_Sergej-Merenkow-sergej-merenkow.html
https://www.arsprodono.de/?cat=c79_Leonid-Bagriy-Leonid-Bagriy.html
https://www.arsprodono.de/?cat=c108_Vadim-Palamarciuc-vadim-palamarciuc.html