Berlin – Zu den wichtigen norddeutschen Freilichtmalern gehörte Peter Paul Draewing nicht fehlen. Neben Alfred Heinsohn, Otto Tarnogrocki oder Rudolf Bartels war er einer der Schüler Franz Bunkes, die in der Schwaaner Künstlerkolonie aktiv waren. Er schuf vor allem Landschaftsbilder, welche den Einfluß des französischen Impressionismus nicht verheimlichten.
Draewing wurde 1876 geboren und war einheimischer Schwaaner. Wie manche seiner Kollegen lernte er zunächst den kunsthandwerklichen Beruf des Dekorationsmalers und besuchte die Gewerbeschule in Rostock, dies geschah in der ersten Hälfte der 1890er Jahre. Anschließend war er einige Zeit als Theater- und Dekorationsmaler in Berlin tätig.
Der gleichfalls aus Schwaan stammende Franz Bunke unterwies ihn in der Landschaftsmalerei, und auf dessen Anraten besuchte er die Kunstschule in Weimar, konnte jedoch lediglich ein Semester finanzieren, bevor er sich wieder dem Erwerbsleben zuwenden mußte.
Als einträglicher Auftrag erwies sich die Mitgestaltung des Hamburger Rathauses unter der Leitung Arthur Fitgers im Frühjahr 1897, was ihm die Fortsetzung des Studiums in Weimar ermöglichte. Bis 1904 lernte er dort bei Theodor Hagen, Carl Frithjof Smith und Hans Olde. Die folgenden Jahre bis 1907 nutzte er, um an der Kunstakademie Kassel seine Kenntnisse des Zeichnens und der Radierung zu verbessern.
Ab seiner Rückkehr nach Weimar 1907 wirkte er als freischaffender Künstler. Er nahm an zahlreichen Ausstellungen in verschiedenen deutschen Städten teil, eine Studienreise führte ihn nach Norwegen. Die Sommermonate nutzte er, um sich im Gefolge Bunkes in der mittlerweile sehr lebhaften Künstlerkolonie in seiner Heimatstadt Schwaan mit Pleinairmalerei zu befassen; er wurde eine der führenden Persönlichkeiten dieser Gruppe.
1915 siedelte er mit seiner Familie nach Eisenach über; diese Stadt sollte bis zu seinem Tod 1940 sein Lebensmittelpunkt bleiben. Er arbeitete dort, unterbrochen durch den Kriegsdienst, bis 1924 als Lehrer an der Ernst-Abbe-Zeichenschule, anschließend bis zu seiner Pensionierung 1937 als Oberlehrer am Realgymnasium. Im Jahr zuvor hatte ihn die Stadt Eisenach bereits anläßlich seines 60. Geburtstages mit einer Sonderausstellung im Eisenacher Schloßmuseum geehrt.
Peter Paul Draewing, der auch Mitglied im Deutschen Künstlerbund war, malte hauptsächlich stimmungsvolle mecklenburgische und thüringische Landschaften, wobei er sich von einem realistisch-naturalistischen Stil mit der Zeit zunehmend in Richtung eines lichterfüllten Impressionismus bewegte; seine Arbeiten sind von Liebe zum Detail und harmonischer Farbgebung geprägt. Gemälde Draewings sind unter anderem in den Museen von Rostock, Plauen, Eisenach, Schwerin und Weimar zu besichtigen.
Verweise:
https://art-depesche.info/waldeseinsamkeit-der-thuringer-landschaftsmaler-karl-buchholz
http://www.kunstmuseum-schwaan.de/der-maler-peter-paul-draewing/
https://www.archive.org/stream/allgemeineslexik09thie#page/535/mode/1up