Berlin – Alexej Golovchenko ist Lesern der Art-Depesche kein Unbekannter. Der Freilichtmaler aus der zentralrussischen Stadt Penza pflegt das Erbe vornehmlich russischer Impressionisten und hat dabei seinen ganz eigenen Weg gefunden. Noch bis zum 30. Januar 2024 werden seine Werke, darunter viele neu entstandene, in der Berliner Galerie Ars Pro Dono zu sehen sein.
Wer die früheren Arbeiten Golovchenkos kennt, wird, wenn er die Galerie betritt, zunächst von den leuchtenden Farben überrascht sein, welcher sich der Maler mittlerweile bedient. Zwar bleibt sein früher bereits gefundener Individualstil erkennbar, er bleibt bei pastosem Farbauftrag und kraftvollem Pinselstrich, doch die eher erdigen, bisweilen trüben, Farben der älteren Landschaftsbilder sind weitgehend kräftigen, man würde wohl sagen expressiven, Farben gewichen.
Inspiriert wurde er in seinem Schaffen nach eigener Aussage vornehmlich durch Ilja Jefimowitsch Repin, Isaak Iljitsch Lewitan und Konstantin Alexejewitsch Korowin. Von diesen Wurzeln ausgehend zeigen seine Arbeiten eine tiefe Liebe zur Natur.
Bei den rund 70–80 gezeigten Werken verschiedenen Formates spielt die Landschaft eine herausragende Rolle. Festgehalten wurden Moore, Wiesen, Wälder, Teiche und Felder, manchmal auch als Umgebung von Hütten oder Kirchen, und immer ist die Stimmung der Tages- und Jahreszeit gut eingefangen.
Kein Bruch, aber doch eine Akzentverschiebung hat hier doch bei der Motivwahl stattgefunden, der Blick in das weite Land ist seltener geworden, die Kleinlandschaft und das Detail, etwa eine einzelne Blume am Wegesrand, treten häufiger auf.
Überhaupt, die Blumen und Blüten: Mit dem neuen Mut zur Farbe bekommen diese mehr Aufmerksamkeit, sie tauchen als Farbtupfer in der Landschaft ebenso auf wie als einzelnes Studienobjekt oder Stilleben in der Vase. Mohn, Löwenzahn, Flieder, Iris oder Sonnenblume erfahren auf der Leinwand ihre Huldigung.
Doch auch Kakteen (freilich, sie sind auch Pflanzen) oder Früchte dienen als Stillebenobjekte. Zudem hat Golovchenko den Tieren, die früher nur sporadisch auftauchten, mehr Raum gegeben; es gibt mittlerweile Bilder von Katzen, Hunden, Kühen oder Vögeln.
Übrigens: Der Verfasser besitzt selbst mehrere Bilder dieses Künstlers. Für Freunde naturverliebter Lichtmalerei sicher lohnend. Die Galerie Ars Pro Dono befindet sich in der Prenzlauer Allee 191 in 10405 Berlin; geöffnet hat sie von Montag bis Freitag 14–19 Uhr und am Sonnabend von 11–16 Uhr. Telefonisch erreichbar ist sie unter 030-66868136.
Verweise:
https://www.arsprodono.de/?cat=c117_Alexej-Golovchenko-alexej-golovchenko.html