Ruedi Strese führte das Interview für ART Depesche
Osteuropa hat Kunstinteressierten viel zu bieten; dies stellen wir nicht das erste Mal fest. Dmitrii Revyakin aus Orjol ist ein gutes Beispiel. Der noch recht junge Russe zeichnet sich für stimmungsvolle Gemälde mit Schwerpunkt auf der Landschaftsmalerei mit pastosem Farbauftrag verantwortlich, nimmt dafür Anleihen beim Realismus und der Romantik wie beim Impressionismus, woraus ein ganz persönlicher Stil entsteht.
ART DEPESCHE: Wie ist die Kunst der Malerei in Ihr Leben getreten, wann haben Sie sich entschieden, Maler zu werden?
Dmitrii Revyakin: Mit 16 Jahren hatte ich mir eine Erkältung eingefangen. Ich hatte nichts zu tun, also versuchte ich, mit Wasserfarben zu malen. Ich malte einige posterähnliche Bilder. Es gefiel mir, deshalb begann ich, öfter und öfter zu malen. vier bis fünf Jahre lang war ich ein Amateur. Dann entschied ich, daß ich eine professionelle Ausbildung bräuchte, bestand die Examen und wurde zur Universität zugelassen. Seit dieser Zeit haben meine Ausbildung und Selbstausbildung nicht geendet. Je mehr ich male, desto mehr möchte ich malen.
ART DEPESCHE: Wer waren Ihre wichtigsten Lehrer?
Dmitrii Revyakin: Mein Universitätsprofesser, Akademiker der Russischen Kunstakademie, Andrey Kurnakov (http://www.rah.ru/exhibitions/detail.php?ID=14030&sphrase_id=19509), hat meine Persönlichkeit und meine Arbeit umfassend beeinflußt. Er war eine erstaunliche Person und kümmerte sich vor allem um seine Studenten.
ART DEPESCHE: Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben?
Dmitrii Revyakin: Mein Stil ist realistisch und impressionistisch. Ich benutze helle und gesättigte Farben, um Eindrücke zu übertragen. Ich schaffe eine Fernsicht mit einer transparenten Schicht und einen Vordergrund mit pastosem Farbauftrag.
ART DEPESCHE: Malen Sie oft pleinair, in der freien Natur?
Dmitrii Revyakin: Ja, ich male Landschaften vor allem in der freien Natur. Es ist meine liebste Art zu malen. Ich mag ländliche Gegenden und wilde Natur sehr. Ich mag es, sehr früh aufzustehen, gegen vier Uhr, und bei Beginn der Morgendämmerung zu malen. Am Abend ist sechs bis elf Uhr meine bevorzugte Zeit. Die Farben wandeln sich schnell in dieser Zeit. Die Malerei in der freien Natur wird niemals langweilig. Manchmal male ich aber auch Stilleben.
ART DEPESCHE: Welche Landschaften haben den größten Einfluß auf ihre Arbeit? Erzählen Sie darüber!
Dmitrii Revyakin: Ich mag es, Zustände der Natur und des Wetters auf das Bild zu bringen. In meiner Kindheit war ich oft auf dem Land, und auch jetzt fahre ich im Sommer auf das Land und wandere durch unbekannte und unbewohnte Gegenden. Es gibt viele schöne Landschaften in Rußland – Wälder, Seen, Felder, Flüsse. Sie sind von Jahreszeit zu Jahreszeit so verschieden.
ART DEPESCHE: Ihre Arbeiten haben einen hohen Grad von Dreidimensionalität, manchmal bringen Sie sogar einen Gegenstand in eines Ihrer Gemälde mit ein (z.B. „Щука на блесну“).
Dmitrii Revyakin: Ich suche nach neuen Formen, und 3D-Malerei ist mein innovativer Ansatz.