Die Düsseldorfer Kunstakademie war im 19. Jahrhundert Ausbildungsstätte einer ganzen Legion durchaus beachtenswerter Maler. Insbesondere die Landschaftsmalerei, welche sich meist zwischen später Romantik und Realismus bewegte, hat hier eine gewaltige Blüte erfahren. Heinrich Gogarten war einer ihrer talentierten Vertreter, und der Winter hatte es ihm besonders angetan.
Emil Heinrich Gogarten wurde 1850 im nicht weit von Bonn gelegenen Linz am Rhein geboren. Sein Kunststudium absolvierte er an der Düsseldorfer Kunstakademie, wo er von 1867 bis 1869 die Landschaftsklasse Oswald Achenbachs besuchte. Dieser war einer der bedeutendsten Landschaftsmaler seiner Zeit, ebenso wie sein Bruder Andreas, die zusammen als „A und O der Landschaftsmalerei“ bezeichnet wurden.
Wir können nicht nur angesichts der Bilder Gogartens davon ausgehen, daß Achenbach mit seinem Schüler zufrieden war, denn durch die Unterstützung seines Lehrers konnte Gogarten in den Jahren 1874 bis 1877 bei einem Aufenthalt in Paris seine Fertigkeiten ausbauen. Achenbach selbst setzte sich ab den 1860er Jahren mit der französischen Landschaftsmalerei Courbets auseinander, und dies scheint sich auch in Gogartens Werk niedergeschlagen zu haben.
Nach seiner Zeit in Frankreich ließ er sich in Hamburg nieder, wo er bis 1889 lebte. Anschließend zog er nach München, welches bis 1902 sein Lebensmittelpunkt bleiben sollte. Er schloß sich der Künstlerkolonie Dachau an, welche in der Landschaft des Dachauer Mooses eine an der Schule von Barbizon orientierte Freilichtmalerei pflegte.
Der Künstler, welcher seine Bilder bisweilen auch mit Henri oder Henry Gogarten unterzeichnete, stellte sowohl an der Münchener Akademie der Bildenden Künste als auch im Glaspalast regelmäßig aus. Seit 1880 bereits hatte er an der Ausstellung der Berliner Akademie teilgenommen, von 1899 bis 1901 war er zudem in der Großen Berliner Kunstausstellung vertreten.
Nach seiner Münchener Zeit bezog er 1902 ein neues Domizil in Karlsfeld bei Dachau. Er starb 1911 in München. In seinen in relativ großer Zahl produzierten Bildern stellte er mit Vorliebe winterliche Landschaften dar, doch auch Moore, Felder, Wälder, Gebirge finden sich; dann und wann finden sich auch italienische Motive.
Die Lübecker Gemäldesammlung, die Sammlung des Prinzen Leopold von Bayern und die Dachauer Galerie besitzen mehrere seiner Werke; auch in den großen Auktionshäusern tauchen sie regelmäßig auf und finden bei Liebhabern gediegener Landschaften Anklang.
Verweise:
http://www.artnet.de/künstler/heinrich-gogarten/
https://www.dorotheum.com/de/k/heinrich-gogarten/
https://www.lempertz.com/de/kataloge/kuenstlerverzeichnis/detail/gogarten-heinrich.html
https://www.invaluable.com/artist/gogarten-heinrich-tcla364b07/sold-at-auction-prices/