Berlin – Noch bis zum 30. März 2023 gibt es in der Berliner Galerie Ars Pro Dono eine Gruppenausstellung mit Malerei und Grafik aus ehemaligen Ostblock-Staaten, welche sich aus dem Fundus der Galerie bedient. Der Schwerpunkt liegt bei den beeindruckenden Farbradierungen Andrey Maschanows und den Aquarellen Elena Litwinenkas.
Der Druckgrafiker Maschanow kommt aus Omsk in Sibirien. Die ausgestellten Arbeiten sind zwei verschiedenen Gruppen zuzuorden. Zum einen haben wir fünf recht große Farbradierungen, welche religiös-philosophische Themen behandeln. Die zum Teil mit Engelsflügeln versehenen Helden seiner Geschichten werden in einer Weise dargestellt, die an Gotik und russische Ikonenmalerei erinnert.
Die andere Gruppe sind rund 30 kleinformatige Bilder, die eher als Karikaturen bezeichnet werden können und sich mit alltäglichen Dingen, vor allem den verschiedenen Problemen im Verhältnis von Mann und Frau, befassen.
Die bemerkenswerten Arbeiten Elena Litwinenkas waren bereits Teil der vorherigen Ausstellung „Ewiges Spiel des Lebens“; da sie zu dieser jedoch erst stark verspätet ankamen, werden sie noch bis Ende März zu sehen sein. Wir schrieben über diese:
„Die insgesamt 19 relativ großformatigen Aquarelle fangen den Zauber des ländlichen Rußlands ein, fernab der großen Städte. In den nebligen, mystischen Dörfern, Feldern, Gebirgslandschaften fühlen wir uns in die Vergangenheit versetzt. Bemerkenswert ist das Farbgefühl der Künstlerin; meist sind es nur ein oder zwei Farben, die sie äußerst geschickt einsetzt.“
Der Rest der Ausstellung besteht aus Arbeiten verschiedener von Ars Pro Dono vertretener Künstler. Mit einigen seiner abstrakten Acrylgemälde ist der sonst mit sehr mongolischen Pferdemotiven erfolgreiche Batjin Boldbaatar aus Ulan Bator im Programm; was seine ungegenständlichen Bilder mit den Pferdedarstellungen verbindet, sind die Betonung der Dynamik und der Hang zu kraftvollen Farben.
Natalja Popowitsch aus Wladiwostok hatten wir auf unserer Seite bereits einmal interviewt (das Interview wird demnächst neu eingestellt werden); sie ist eine Freilichtmalerin, deren Schaffen durchaus im Impressionismus und Fauvismus wurzelt, dabei jedoch einen ganz eigenen Weg verfolgt.
Polina Karpunina aus Kasachstan ist mit zwei Aquarellen dabei, „Weinlese“ und der stimmungsvollen Landschaft „Kirche. Frosttag“. Von dem Russen Michael Birjukow kommt ein weiteres Aquarell, welches eine eher archaisch anmutende Waldlandschaft zeigt.
Der Besuch lohnt sich also, vor allem wegen der Arbeiten Elena Litwinenkas und Andrey Maschanows. Die Galerie Ars Pro Dono befindet sich in der Prenzlauer Allee 191 in 10405 Berlin; geöffnet hat sie von Montag bis Freitag 14-19 Uhr und am Sonnabend von 11-16 Uhr. Telefonisch erreichbar ist sie unter 030-66868136.
Verweise:
https://www.arsprodono.de/?cat=c84_Andrey-Maschanow-Andrey-Maschanow.html
https://www.arsprodono.de/?cat=c150_Batjin-Boldbaatar-batjin-boldbaatar.html
https://www.arsprodono.de/?cat=c95_Polina-Karpunina-polina-karpunina.html
https://www.arsprodono.de/?cat=c168_Michail-Birjukow-michail-birjukow.html