Willard Leroy Metcalf gilt als einer der herausragenden Vertreter des amerikanischen Impressionismus. Insbesondere für seine atmosphärischen, weiten Landschaften des US-amerikanischen Nordens wird er bis heute geschätzt.
Jahrgang 1858, aus Lowell in Massachusetts. Mehrere seiner Kindheitsjahre verbrachte Metcalf auf einer Farm in Maine. Er hatte dahingehend Glück, daß die Eltern selbst künstlerisch interessiert waren, das Talent ihres Sohnes erkannten und förderten.
Er lernte zuerst bei einem Holzschnitzer in Boston, später bei dem Porträtisten und Landschaftsmaler George Loring Brown. Zugleich besuchte er abendliche Zeichenkurse des Lowell Institute. Mit Brown reiste er in den Sommermonaten in die White Mountains von New Hampshire, aus jener Zeit stammen die ersten bekannten Landschaftsstudien.
1876 eröffnete er ein Atelier in Boston. Er gehörte zu den ersten Stipendiaten der Schule des Bostoner Museum of Fine Arts und besuchte diese von 1877 bis 1878. Seine frühen Arbeiten zeigen einen noch vergleichsweise einfachen, leicht düsteren Realismus mit grobem Pinselstrich.
Durch die Zeichenkurse hatte er einiges lernen können, und auf Reisen nach Arizona und New Mexico fertigte er Illustrationen an, welche 1882/83 in den Zeitschriften Harpers und Century erschienen; insbesondere seine Darstellungen des Indianerstammes der Zuni wurden zum Erfolg und führten zu finanziellen Mitteln, mit denen er sich eine Reise nach Frankreich leisten konnte.
Dort war er einer von sehr vielen später namhaften Künstlern (darunter nicht wenigen Amerikanern), welche die Pariser Académie Julian besuchten. Seine Lehrer waren Gustave Boulanger, Vertreter einer akademischen Malweise, sowie Jules-Joseph Lefebvre, der sich vor allem realistischen Portraits und Akten widmete. Metcalf befaßte sich mit den verschiedensten Kunstrichtungen, der akademischen Malerei, den Landschaftern von Barbizon und dem Impressionismus, besuchte England und Pont-Aven in der Bretagne.
In Giverny begründete er, gemeinsam mit Theodore Robinson, in der Nähe des Wohnsitzes Monets 1886 die Kolonie amerikanischer Impressionisten (noch 15 Jahre später sollte der hervorragende Kalifornier Guy Rose sich dort niederlassen). Im Jahr 1887 ging er vorübergehend nach Marokko und Tunesien, damals französische Kolonien; ein dort entstandenes Bild „Arabischer Markt“ fand gar im Pariser Salon Anerkennung.
1888 ging er zurück nach Boston und hatte eine durchaus erfolgreiche Einzelausstellung. 1890/91 ging er nach New York, wo er ein Atelier eröffnete und sich als Illustrator, Mallehrer und Portraitist verdingte. Seine Schaffenskraft in jenen Jahren war vergleichsweise gering, der Erfolg wollte sich zunächst auch nicht einstellen, als er 1897 aus der Society of American Artists austrat und die Künstlergruppe Ten American Painters (auch bekannt als „The Ten“) mit ins Leben rief (u.a. mit John Twachtman, Joseph DeCamp und Childe Hassam).
1904 endlich kam mit einem Aufenthalt in Maine ein Wendepunkt. Er wandte sich wieder dem Impressionismus zu, wie er ihn in Frankreich gepflegt hatte, doch in einer gereiften und individuelleren, atmosphärisch dichten Weise, und malte, wobei sein Atelier in New York blieb, die großartigen Landschaften Neu-Englands, die ihm schließlich auch zum Publikumserfolg verhalfen. Trotz angeschlagener Gesundheit und eines massiven Alkoholproblems war er noch überaus schöpferisch tätig, bis er 1925 in New York starb.
Verweise:
https://florencegriswoldmuseum.org/collections/online/fox-chase/fox-chase-willard-metcalf/
http://www.wikiart.org/en/willard-metcalf
http://www.artcyclopedia.com/artists/metcalf_willard_leroy.html
http://www.nga.gov/content/ngaweb/Collection/artist-info.1716.html
http://www.artnet.de/künstler/willard-leroy-metcalf/
https://www.artrenewal.org/artists/willard-leroy-metcalf/2021