Franz Bunke gehört zu den hervorragenden deutschen Landschaftsmalern des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Er schuf einen harmonischen, bodenständigen Stil, welcher sich impressionistischer Elemente bediente und dabei doch dem Dargestellten verpflichtet blieb. Sein Leben hatte zwei Zentren: den Lehrbetrieb der Weimarer Kunstschule und das heimatliche Mecklenburg, wo er Gründer und Leitgestalt der Schwaaner Künstlerkolonie wurde.
Zur Welt kam Franz Wilhelm Johann Bunke 1857 in Schwaan als Sohn eines Mühlenbauers. Glücklicherweise förderten die Eltern des Jungen Hang zur Kunst, weshalb er ab 1871 bei dem Rostocker Maler und Lithographen Paul Tischbein, einem Mitglied der großen Künstlerfamilie Tischbein, Zeichenunterricht nehmen durfte. Dieser starb allerdings 1874, und in Folge setzte er seinen Unterricht bei dem Maler und Architekten Theodor Rogge fort, überdies besuchte er die Rostocker Gewerbeschule.
1878 studierte er für nur ein Semester Kunst an der Berliner Akademie, um gleich darauf an die Großherzoglich-Sächsische Kunstschule in Weimar zu wechseln. Dort war er von 1882 bis 1884 Meisterschüler des brillanten Theodor Hagen, welcher zu den frühen deutschen Impressionisten zählt und als Hauptvertreter der Weimarer Malerschule gilt. 1886 schließlich erhielt Bunke dort selbst eine Stelle als Lehrer der Landschaftsmalerei und 1910 eine Professur.
In den Sommermonaten ab 1892 bis in seine späten Jahre hielt Bunke sich regelmäßig in seiner Heimatstadt auf und nahm einige Schüler, unter diesen so fähige Landschaftsmaler wie Erich Venzmer, Peter Paul Draewing und Wilhelm Facklam zum Unterricht in Pleinairmalerei mit sich.
Der Gruppe schlossen sich des Weiteren bereits gestandene Künstler wie Paul Baum, Rudolf Bartels oder Richard Starcke an. Dieses Umfeld wurde zur Schwaaner Künstlerkolonie und Bunke mit seinen dortigen Aktivitäten zum Pionier und bedeutenden Vertreter der norddeutschen Malerei unter freiem Himmel, wobei deutliche Parallelen zu den Worpsweder Malern zu erkennen sind.
Bunke, der vielfach für seine Arbeit ausgezeichnet wurde (1927 auch zum Ehrenbürger Schwaans ernannt) und auch international erfolgreich Bilder verkaufen konnte, zeichnete sich in seinen Arbeiten durch genaue Beobachtung, in seiner Weltsicht durch eine tiefe Liebe zur Natur aus. Er nutzte zu deren Darstellung die impressionistischen Möglichkeiten der Arbeit mit Licht und Farben, jedoch war dieses Sehen für ihn nicht Selbstzweck, sondern der Darstellung der lebendigen Natur untergeordnet. Er starb 1939 in Weimar nach einem produktiven und erfolgreichen Künstlerleben.
Verweise:
https://art-depesche.info/peter-paul-draewing-landschaftsmaler-zwischen-thuringen-und-mecklenburg
https://art-depesche.info/waldeseinsamkeit-der-thuringer-landschaftsmaler-karl-buchholz
https://www.weimar-antik.de/franz-bunke/
https://www.edition-pommern.com/franz-bunke
http://www.kunstmuseum-schwaan.de/der-maler-franz-bunke/
http://www.kunstmuseum-schwaan.de/norddeutsche-kunstlerkolonien/