Max Arenz „Der letzte Mohikaner“ (Öl auf Leinwand, ca. 1910, 38,5 cm x 43 cm, MutualArt)
Max Arenz „Der letzte Mohikaner“ (Öl auf Leinwand, ca. 1910, 38,5 cm x 43 cm, MutualArt)


Berlin – Ab Ende des 19. Jahrhunderts zog es immer mehr Künstler, vornehmlich aus Berlin und Umgebung, an den Schwielowsee, so sie sich der Freilichtmalerei hingaben. Weniger in dieses Bild paßte Max Arenz, ein Genremaler aus der Defregger-Schule. Allerdings betätigte er sich am Schwielowsee nicht nur als Maler, sondern auch als Bauunternehmer, der als Kundschaft die Künstlerschaft im Blick hatte.

 

Max Arenz wurde 1868 in Nürnberg geboren, wuchs jedoch in Riga auf; sein Vater war dort Werkmeister. 1887 begann er sein Studium an der Königlichen Akademie der Künste in München. Seine Lehrer dort waren Karl Raupp, Otto Seitz und Franz von Defregger. Stilistisch wurde vor allem die Genremalerei Defreggers für Arenz prägend.

 

Eine andere Art von Einfluß dürfte hingegen Raupp gehabt haben; dieser begründete die Malerkolonie auf der Fraueninsel im Chiemsee und besuchte sie alljährlich mit seinen Schülern für Studienaufenthalte. Ein Schüler Raupps war auch Emil Thoma, welche später eine Ausstellung des wohl bedeutendsten havelländischen Malers, Karl Hagemeister, am Chiemsee anregen sollte.

 

Arenz seinerseits zog es jedoch bereits um 1900 an den Schwielowsee, wo er zunächst Mißtrauen erregt haben soll, jedoch bald besonders intensiv darauf hinarbeitete, daß dort tatsächlich eine Künstlerkolonie entstehe. Er kaufte dazu Grundstücke am See und entwarf Häuser, die er nach Fertigstellung an andere Künstler, etwa den Landschaftsmaler, Grafiker und Keramiker Emil Pottner und den Bildhauer August Kraus, vermittelte.

 

Sein eigenes Atelierhaus ließ er 1901 im Fercher Ortsteil Neue Scheune errichten, und als er 1908 ins nahegelegene Caputh zog, wurde der Maler Arthur Borghard dort sein Nachfolger. Gemeinsam mit zwei Kommilitonen aus der Münchner Zeit, Carl Goebel und Michel Weiß, hatte er zudem in Ferch ein dreigeschössiges Künstlerhaus, wohl zur Nutzung als Malerschule, bauen lassen wollen, erhielt jedoch keine Baugenehmigung, worauf Arenz und Goebel zwar am Schwielowsee blieben, Weiß jedoch nach Bayern zurückging.

 

Arenz hatte auch 1904 bereits eine Caputherin geehelicht, was seine Bindung an den Schielowsee verstärkt haben dürfte. Freilich malte er in jenen Jahren auch selbst, und zwar vor allem Genreszenen, oft mit spielenden Kindern, welche technisch gut ausgeführt waren und der realistischen Tradition seiner Lehrer treu blieben.

 

1914 zog es ihn schließlich nach Potsdam, wo er zusehends in gehobenen Kreisen verkehrte und auch nach Auftrag Porträts fertigte. Er starb 1921 in Potsdam; kurz zuvor hatte er sich noch am „Potsdamer Kunstsommer“ beteiligt. Das ehemalige Wohnhaus Arenz' in Caputh am Schwielowsee wird übrigens auch heute im Sinne der Kunst genutzt; es beherbergt die „SchlossGalerie Haape“.


Verweise:

https://www.askart.com/artist/Max_Arenz/11012543/Max_Arenz.aspx

https://kunsthandel-stradmann.de/gemaelde/max-arenz-das-neue-spielzeug/

https://www.arcadja.com/auctions/de/author-lots/kkhpdalp/

https://havellaendische-malerkolonie.de/

https://art-depesche.info/ein-stuck-kosmos-hagemeister-ausstellung-am-schwielowsee

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